Cîteaux und die kulturelle Vermittlung des Mönchtums

In Dijon am 15. Oktober 1998 gehaltene Konferenz im Rahmen eines Kongresses über " Der Platz des Mönchtums und besonders des zisterziensischen Mönchtums im Aufbau Europas : Gestern, heute und morgen ".

Allgemeine Einleitung

Viele monastische Reformen, welche alle denselben geistlichen Atem tragen, erscheinen in den letzten Jahren des 11. Jahrhunderts. Eine von diesen, Cîteaux, nach einem demütigen und schweren Anfang, kennt plötzlich eine außerordentliche Entwicklung im Laufe ungefähr eines Jahrhunderts. Diese Reform kommt nach dieser kurzen ungewöhnlichen Entwicklungsperiode schnell außer Atem, obwohl der Orden im Laufe der nächsten Jahrhunderte noch wachsen und sich im ganzen Christentum ausbreiten wird. Wie können wir diesen außerordentlichen Erfolg und gleichzeitig die relative Kürze seines wirklich goldenen Zeitalters erklären ?

 

Viele während dem letzten halben Jahrhundert durchgeführte Studien und nicht wenig Beiträge während dieses Jahres der neunten Jahrhundertfeier haben die Beziehung Cîteaux zu den anderen geistlichen Bewegungen des 11. und 12. Jahrhunderts hervorgehoben. Dieser Kongreb , welcher die Rolle der Mönche im Aufbau Europas studieren will, lädt uns ein, einen Schritt weiterzugehen.

Es wäre offensichtlich leicht, alle bewundernswerten Beiträge der Zisterzienser zum Aufbau Europas, sei es auf eigentlich geistlichem oder auf kulturellem Niveau, ob es sich jetzt um Architektur, um landwirtschaftliche Entwicklung oder selbst um soziale und politische Einrichtungen handelt. Aber man läuft so immer das Risiko, die Geschichte des Mönchtums von den Mönchen her gesehen und von den monastischen Quellen ausgehend zu schreiben und man fällt leicht in die Falle der Selbstbefriedigung und des Selbstgefallens. Ich habe nicht die Absicht, dieser Liturgie mein eigenes Weihrauchkorn beizufügen.

Ich möchte mir eine etwas verschiedene Annäherung zu eigen machen und mich bemühen, einfach nur zu sehen, wie Cîteaux sich in die Gesellschaft seiner Zeit einfügt, auf allen Gebieten : auf dem wirtschaftlichen und politischen sowie religiösen und theologischen Gebiet und zu verstehen suchen, wie diese Reform beeinflub t worden war durch die verschiedenen Zeitströmungen - auf positive oder negative Weise - und sie seinerseits beeinflub t hat, vielleicht nicht ohne sich von gewissen unter ihnen einnehmen zu lassen.

Ein von mir seit vielen Jahren durchgeführtes Studium über die Beziehungen zwischen Mönchtum und Kultur hat mich davon überzeugt, dab jedes Aufkommen einer neuen Form monastischen Lebens oder jede bedeutende Reform des Mönchtums sich geschichtlich zu einem Zeitpunkt tiefer kultureller und sozialer Veränderung ereignet und dann geschieht, wenn gewisse Individuen besonders auf die Aspirationen der Frauen und Männer ihrer Zeit aufmerksam sind und diesen Aspirationen eine ihren Zeitgenossen verständliche und zugängliche Antwort geben.

Es kommt nicht selten vor, dab ein Geschehnis, das keinerlei Beziehung zu haben scheint mit dem Mönchtum, dessen ganze spätere Entwicklung tief berührt. Mehr noch, man findet durch die Epochen hindurch Konstanten in allen Gründungen oder monastischen Reformen. Aus diesem Grund genügt es nicht, Cîteaux in seinen geschichtlichen unmittelbaren Kontext zu stellen. Es mub in den allgemeineren Kontext aller vorhergehenden monastischen Reformen gestellt werden - die sich aub erdem gegenseitig hervorrufen, wenn auch manchmal einige Jahrhunderte dazwischenliegen.

Um den ganz besonderen Fall Cîteaux zu verstehen, erlauben Sie mir, einen Umweg zu machen - einen Umweg, der nicht so lange sein soll, aber auf den ich nicht verzichten kann. Er besteht aus einem kurzen zusammenfassenden Blick auf die Dynamik der vorhergehenden monastischen Reformen. Es handelt sich offensichtlich um einen schnellen Überblick wo es zu versuchen gilt, eine Dynamik zu entdecken und nicht darum, Nuancen zu suchen. Cîteaux versteht sich nicht ohne Cluny, Cluny ist nicht zu verstehen ohne Benedikt von Aniane und das benediktinische Mönchtum ist nicht zu verstehen ohne Hinweis auf das orientalische Mönchtum.

Wir haben offensichtlich nicht die Zeit, viel vom orientalischen Mönchtum zu sprechen das doch einen so grob en Einflub auf dasjenige des Abendlandes gehabt hatte. Erlauben Sie mir dennoch, mich einen Augenblick bei demjenigen Ägyptens aufzuhalten. Warum ? Weil auf dem soziopolitischen und wirtschaftlichen Gebiet in Ägypten, zur Zeit Antoniens, etwas bemerkenswert Gleichartiges geschieht wie in Europa zur Zeit Cîteaux. Sehen wir dies rasch, wenn Sie die Geduld haben, mir zu folgen.

Während Ägypten in der ptolemäischen Zeit direkt von Alexandrien her durch den Kaiser mittels eines Präfekten verwaltet war, errichtet eine erste Reform, die von Septimus Severus, am Anfang des 3. Jahrhunderts, eine lokale Verwaltung in etwa 30 Grob städten, die später, nach dem konstantinischen Frieden, Sitze von kirchlichen Diözesen werden. Der dank dieser Reform wiedergefundene Nationalsinn und der Sinn für die Einheit des Landes wird Athanasius, dem Erzbischof von Alexandrien, ermöglichen, eine Autorität über ganz Ägypten auszuüben. Athanasius, der beständig von den Ariern verfolgt ist, braucht " supporters ". Er sieht in der Menge der Mönche eine lebendige geistliche Kraft für die Kirche, aber auch eine politische Kraft im Dienste des Erzbischofs. Er schreibt das Leben des Antonius um den Mönchen eine geistliche Belehrung zu geben wie auch, um ihnen bei den anderen Bischöfen Kredit zu verschaffen.

Zum gleichen Zeitpunkt erlaubt eine sehr intelligente, von Diokletian durchgeführte Bodenreform zum ersten Mal den ägyptischen Bauern, die Parzellen von Land, auf denen sie wohnen, zu besitzen; aber sie verkaufen sie oft, um in die neuen Metropolen überzuwechseln, was die Schaffung von grob en Landgütern erlaubt und so auch die Errichtung der grob en pachomischen Kommunitäten, deren Existenz unmöglich gewesen wäre ohne diese Bodenreform. Aub erdem führen die landwirtschaftliche Entwicklung der pachomischen Kommunitäten und ihr Handel mit den anwachsenden Städten zu einer langsamen Bereicherung der Klöster, was ziemlich schnell zu einer Periode der Lockerung führt nach einer überwältigenden zahlenmäb igen Entwicklung. Eine Erfahrung, die sich mehr als einmal in der Geschichte wiederholt...

Die weitentfernten Anfänge Europas

Da wir nach Cîteaux gelangen wollen, wenden wir uns sofort zum Abendland zu. Man könnte sagen, dab die geschichtliche Bewegung, die zum Europa führt, mit dem Beginn des Abbaus des römischen abendländischen Reiches, also mit den ersten barbarischen Invasionen anfängt.

Im Jahre 395 teilt Theodosius sein Reich unter seine Söhne auf : Arcadius bekommt das Morgenland und Honorius das Abendland. Wenig später, zwischen 405 und 419 beginnen die barbarischen Invasionen, geographische und soziologische Einschnitte in das römische Abendland zu verursachen. Die Römer verlassen sofort die Bretagne, die Barbaren überschreiten den Rhein und nehmen Rom ein und im Jahre 429, wenige Zeit vor seinem Tod, sieht Augustinus die Vandalen vor den Mauern von Hippone. Valentinian III (425-455) übergibt schlieb lich das Abendland den Barbaren. Und im Jahre 476 endet die Serie der römischen Herrscher im Abendland. Diese wiederholten Invasionen zeichnen tief das kirchliche Leben und so auch das monastische Leben, das im Abendland wie im Orient seit den ersten christlichen Generationen bestand.

Zwanzig Jahre später empfängt Clovis die Taufe, und als er im Jahre 511 stirbt, feiert ihn seine Totenrede als den Gründer mehrerer Klöster. Das monastische Leben hat also überlebt; aber jedenfalls gab es eine grob e Veränderung in den Klöstern. Am Ende des 4.. und am Anfang des 5. Jahrhunderts lebten in den abendländischen Klöstern Männer, die nach der alten römischen Kultur geformt waren. Nach und nach wurden diese Klöster von Mitgliedern aus den neuen Nationen besetzt. Es sind rauhe Leute, mit wenig menschlicher Kultur, mit wenig oder keiner Bildung und oft mit einem einfachen Firnis von Evangelisierung, denn mit der Taufe von Clovis war eine ganz neue Form der Evangelisierung eingeführt worden : die Massentaufe.

Ein ostgotischer König, ein wenig wie der Kaiser Diokletian in Ägypten, wird direkt, ohne es zu wissen und zu wollen, einen Einflub haben über das ganze darauffolgende abendländische Mönchtum. Wie dies ?

Theodoric, König der Ostgoten, übernimmt die Macht in Rom im Jahre 493. Er hatte während seiner Jugend 10 Jahre in Konstantinopel als Geisel verbracht. Ehrgeizig und intelligent gründet er sein Reich auf eine Integration von barbarischen und römischen Elementen. Dem gotischen Element vertraut er die Verteidigung des Landes an und die Verwaltung dem römischen Element. Er umgibt sich mit Mitarbeitern von grob er Qualität wie Boëthius und Kassiodore. Theodoric ist besorgt, seinem Reich präzise und klare Gesetze zu geben und parallel dazu erlebt man im Schob e der Kirche die gelasische Renaissance, die sich darum kümmert, eine kanonische Gesetzgebung universalen, authentischen und römischen Charakters auszuarbeiten. So ist Rom während einer Zeit der Barbarei noch für eine gewisse Zeit ein Zentrum des Studiums, wohin man aus ganz Italien, Afrika und Gallien zum Studieren kommt

In diesem Kontext der sehr kurzen kirchlichen und sozialen Erneuerung, in diesem kleinen geöffneten Fenster zur Zivilisation hin schreibt ein unbekannter Autor die Regula Magistri. Unter den Studenten, die von ihren Eltern noch zum Studium nach Rom geschickt werden, befindet sich ein junger Mann aus Nursia, Benedikt. Als er in die Einsamkeit flieht, hat ihm die gelasische Renaissance die lateinischen Übersetzungen der Regeln des Pachom, des Basil und des Augustinus zur Verfügung gestellt wie auch die Erfahrung des provenzalischen monastischen Lebens.

Das Erscheinen Benedikts und seiner Regel ist also möglich dank eines ganz kleinen Lichtschachtes in einer Zeit der Barbarei, Frucht des gesunden Menschenverstandes eines kultivierten Barbaren, Theodoric. Seinerseits wird Benedikt - unnötig, dies zu erwähnen - einen enormen Einflub haben nicht nur über das abendländische Mönchtum, sondern über die ganze abendländische Gesellschaft, sodab er zum Patron Europas ernannt worden ist. Nach Benedikt gehen die Invasionen weiter und die von ihm gegründeten Klöster verschwinden. Monte Cassino wird gegen 577 von den Lombarden zerstört. Benedikt hat keinen Nachfolger.

Tatsächlich geht das, was man das benediktinische Mönchtum nennt, zurück auf Gregor den Grob en, der ein Jahrhundert später Benedikt in seinen Dialogen unsterblich gemacht hat. Nicht nur das, Gregor setzte einen grundlegenden Akt für die Zukunft des benediktinischen Mönchtums, als er Mönche zur Evangelisierung Englands aussandte. - Aber handelte es sich wirklich darum, zu evangelisieren oder vielmehr darum, zu romanisieren?

In der Tat ist es wahr, dab die alte lateinische Christenheit im Norden der grob en britischen Insel praktisch verschwunden war, seitdem die Römer die Bretagne zu Beginn der ersten barbarischen Invasionen verlassen hatten. Aber es gab im Süden eine sehr lebendige Kirche keltischen Ursprungs, mit ihrem eigenen hierarchischen System, mit ihrem einheimischen Mönchtum das Verbindungen hatte mit dem ältesten orientalischen Mönchtum, mit seiner eigenen Liturgie - im ganzen genommen eine von der auf dem Kontinent existierenden Kirche sehr verschiedene. Diese Situation gefiel dem Gregor nicht, der Römer war bis in die Fingerspitzen und besorgt, das ganze Abendland zu romanisieren. Er sandte deshalb Augustin dorthin. Paradoxalerweise, als Augustin das Kloster vom Celio in Rom verlieb , ging er den genau gleichen Weg, auf dem Colomban 6 Jahre früher, im Jahre 590, auf den Kontinent gekommen war, in umgekehrter Richtung.

So begann eine sehr lange Zeit der Zusammenarbeit zwischen dem benediktinischen Mönchtum und den römischen Oberhirten oder in allen Fällen der Einbeziehung des benediktinischen Mönchtums in die politischen oder geistlichen Reformprojekte der Päpste oder der Kaiser.

Es gab einen Abend und es gab einen Morgen : ein neues Zeitalter der Invasion und der Barbarei begann ; daraufhin kam die karolingische Reform, gewib eine der gröb ten Reformen der Gesellschaft und der Kirche des Abendlandes. Es ist auf jeden Fall diejenige, wo die Kirche und der Staat am engsten miteinander verbunden waren, sodab es manchmal zu einer totalen Verwechslung kam.

Die Reform der Kirche und des Mönchtums, die Karl der Grob e nach seiner Krönung durch den Papst als Kaiser im Jahre 800 energisch in Angriff nahm, gehörte nach seiner Idee zu einem grob en Projekt militärischer und politischer Expansion, das er schon im Jahre 771 begonnen hatte. Sein Traum war, das Kaiserreich Konstantins wiederherzustellen.

Wenn diese Reform, obwohl sie von oben kam und nicht einem an der Basis empfundenen Bedürfnis entsprach, einen tiefen geistlichen Charakter hatte, so deshalb, weil sie von einem grob en geistlichen Menschen, Benedikt von Aniane, in die Hand genommen worden war. Daraus ging eine gewisse Verbindung zwischen den Klöstern hervor, welche die grob en zukünftigen Orden ankündigte. Praktisch waren alle Klöster gleichen Typs : grob , mächtig, reich, mit einer sehr ausgearbeiteten Liturgie, mit wenig Arbeit, von Almosen und Schenkungen lebend; die meisten Mönche hatten einen intellektuellen Firnis, wenn auch manche eine bessere intellektuelle Ausbildung hatten.

Dieser monastischen Reform fehlte es jedoch nicht an Gröb e. Aber sie war zu sehr an die Macht, von der sie auferlegt worden war, gebunden. Der Eifer ging sehr zurück nach dem Tod Benedikts von Aniane, der die Seele dieser Reform gewesen war und überlebte das karolingische Reich, das bald zerfiel, nicht. Neue Wellen von Barbaren fielen zu diesem Zeitpunkt über Europa her : die Vickinger aus dem Norden, die Sarazener aus dem Süden und die Ungarn aus dem Osten. Ein neues dunkles Zeitalter begann für das Abendland.

Es gab einen Abend und es gab einen Morgen, daraufhin kam glücklicherweise die Reform Clunys, welche das von Benedikt von Aniane begonnene Werk, dessen Flamme in einigen Klöstern lebendig geblieben war, aufgriff und weiterführte.

Auf den Ruinen des karolingischen Reiches hatte sich im Laufe des 9. und 10. Jahrhunderts stufenweise das erste Zeitalter der feudalen Gesellschaft geformt, wo die Kirche und der Staat weiterhin schrecklich verwechselt worden sind und wo die Klöster wahrscheinlich am meisten darunter litten, denn sie wurden ständig ihrer Güter enteignet durch die Herren, die ihnen auch die Äbte aufzwangen.

Cluny ging hervor aus der Begegnung zweier Männer : zwischen Wilhelm dem Frommen, Herzog von Aquitanien und Graf von Mâcon, der auf seinen Ländereien ein Kloster gründen wollte und dem edlen Bernon, der auf seinem eigenen Besitz das Kloster Gigny gegründet hatte, bevor er in Saint Martin von Autun Mönch wurde und, mit der Hilfe von Rodolf von Burgund, das Kloster von Baume restaurierte. Beide, Wilhelm und Bernon, waren der Überzeugung, dab eine der hauptsächlichsten Gründe des traurigen Zustands, in der sich die Kirche und das Mönchtum befanden, ihre Unfähigkeit war, sich gegen die Einschreitungen der weltlichen Macht zu verteidigen. Deswegen erfreute sich die Abtei von Anfang an ihrer libertas. Es war eine freie Abtei mit vollem Recht, ihre Äbte zu wählen (selbst wenn in der Tat von den ersten drei Äbten jeder vor seinem Tod seinen Nachfolger bestimmte).

Cluny verstand sich von Anfang an als ein dem Gebet und der Arbeit sowie der Observanz des gemeinschaftlichen Lebens und einer mäb igen Aszese gewidmetes Kloster. Aber diese Gründung stand von Anfang an innerhalb eines Projekts der Kirche und der Gesellschaft - ein wichtiges Kettenglied einer Gesellschaft aus der nach und nach die Verwechslung zwischen Zeitlichem und Geistlichem ausgeschaltet werden würde.

Dank seiner Empfindsamkeit gegenüber den Aspirationen seiner Zeit entwickelte Cluny eine Spiritualität, die weitgehend zur Entwicklung der dem 11. Jahrhundert eigenen Spiritualität beitrug : es handelt sich um eine affektive Spiritualität, um den Sinn für die Gottsuche, um ein starkes kirchliches Bewub tsein und ein dynamisches Verständnis der Heilsgeschichte wie auch um eine stark eschatologische Dimension.

Mittlerweile wurde der Ordo cluniacensis selbst ein wichtiges Getriebe der feudalen Gesellschaft. Da Cluny eine eifrige Abtei war, erhielt es viele Schenkungen von seiten der grob en Landbesitzer. Diese Schenkungen brachten im allgemeinen Instanzrechte mit sich über Fischereigebiete, Mühlen, Öfen, Herden und über die untergebene Arbeitskraft.

Cluny wurde so eine der grob en Verwirklichungen der patrimonialen Wirtschaft... aber andere Kräfte waren schon an der Arbeit, welche nach und nach diese patrimoniale Wirtschaft durch eine Währungswirtschaft ablösten, und dies brachte die wirtschaftliche Krise Clunys mit sich. Aber dies führt uns schon in eine andere Epoche, nämlich die von Cîteaux.

Auf dem Weg nach Cîteaux ...

Nach einer kurzen renovatio imperii unter dem Schutz der ottonischen Kaiser kam eine andere Kirchenreform, bekannt als gregorianische Reform, auch wenn sie lange vor Gregor VII (1073-1085) begonnen hatte und nach seinem Tod weiterging. Sie wurde hervorgerufen durch eine Welle von Bewegungen des christlichen Lebens, die das ganze Volk Gottes in Schwung brachte. Das Volk Gottes, Laien wie Kleriker ist von einem geistlichen Durst erfab t. Diese Bewegung erreicht auch alle Formen religiösen Lebens : Mönche, Domherren und Einsiedler. Man findet darunter Männer und Frauen, Ehelose und verheiratete Leute, Kleriker und Laien. Die Erneuerung des christlichen Lebens ist nicht mehr das Privileg einiger erleuchteter Aristokraten, sondern entspringt den Massen.

In der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts hatten Reformatoren wie Romuald in Camaldoli oder Johannes Gualbert in Vallombreuse aus der Armut und der Bub e das Motiv ihrer Handlung und das Herz ihrer Reform gemacht. Dieses Ideal der Armut und der Bub e erreicht jetzt das ganze Volk Gottes. Der erste Kreuzzug, der zum Zeitpunkt der Gründung Cîteaux in Bewegung ist, zeigt sich aub erdem als eine peregrinatio pauperum zur Heiligen Stadt, eine Bewegung der individuellen und kollektiven Reinigung, von Papst Urban II und Peter dem Einsiedler (Pierre l’Ermite) gefördert. Der Weg nach Compostella ist auch voll von durch die Predigt der Einsiedler bekehrten Büb ern; und eine Menge von Büb ern folgen auf den Wegen allen Arten von Wanderpredigern.

Diese oft etwas wildwachsenden Bewegungen erschüttern natürlich das traditionelle monastische Schema der ordines, das am Anfang des 11. Jahrhunderts von einem Abbon von Fleury (+1004) oder von einem Adalberon von Laon (+1030) festgelegt worden war. Während die Kleriker, die Domherren und die Mönche diskutieren, um zu wissen, welcher Orden sich an der Spitze der Leiter befindet, fangen die Laien schon an zu behaupten : non ordo, sed modus vivendi. Unter der Menschenmenge, die den Wanderpredigern folgt, findet man alles : frühere Prostituierte an der Seite von heiligen Einsiedlern, Leute aus dem einfachen Volk an der Seite von Edlen.

Gleichzeitig zeigt sich in den Klöstern sowie aub erhalb derselben ein neues Interesse für die Kirchenväter. Man liest Augustinus, Hieronymus, Ambrosius, Hilarius, Boëthius, Kassiodore. In den Klöstern liest man auch Beda, Raban Maur, Alkuin und die jüngeren Autoren wie Petrus Damian, Yvo von Chartres und Anselm von Canterbury. Aber mehr als alle liest man Kassian, und seine Konferenzen hatten gewib einen grob en Einflub auf die Erneuerung des Einsiedlertums des 11. Jahrhunderts. Auch darf man Origenes nicht vergessen, der seit dem 9. Jahrhundert immer mehr gelesen wird, wenn auch oft unter einem anderen Namen.

Wir befinden uns in einem Jahrhundert von grob er intellektueller Schöpferkraft. Man gibt sich nicht damit zufrieden, die Väter zu lesen und zu kopieren. Auf dem Gebiet der Spiritualität entwickelt sich das Bedürfnis einer persönlichen Beziehung mit Christus. Man will Christus nachahmen, einen menschlichen Christus, dem Vater untergeben, demütig und voller Mitgefühl gegenüber seinen Brüdern, bis hin zur Annahme des Leidens und des Todes am Kreuz. Die Frömmigkeit ist von jetzt an mehr affektiv als spekulativ. In der gleichen Richtung entwickelt sich die Andacht zur Jungfrau Maria.

Man stellt auch im Volk einen Durst nach Kontemplation fest. Die mittelalterlichen Autoren gebrauchen oft das von Kassian gern angewandte griechische Wort theoria. In Beziehung zu dieser Kontemplation der göttlichen Dinge scheinen alle Dinge der äub eren Welt nur zur Zerstreuung zu führen.

Diese geistliche Bewegung war auch ein soziales Phänomen. Denn der vielleicht neueste Aspekt war, dab die Ungebildeten und die Armen, die bis dahin nicht viel Platz in der Kirche und der feudalen Gesellschaft hatten, begannen, ihre Stimme hören zu lassen. Aber es war auch die Zeit der grob en Geister wie eines Petrus Damian, eines Langfranc, eines Anselm und bald eines Bruno, eines Bernhard, eines Gratian und vieler anderer. Und das Wunderbare daran war, dab die Kleinen und die Grob en, die Demütigen und die Berühmten alle die gleiche Botschaft verkündeten, wenn auch in verschiedenem Stil. In allen Herzen waren die gleichen Aspirationen.

Das Resultat dieses Hungers nach Gott und dieser Gottsuche, die im abendländischen Europa fast universal waren und genährt wurden durch die Predigt der Wanderprediger, pauperes Christi genannt, war die stufenweis erfolgende Entwicklung eines allgemeinen Verständnisses der kirchlichen Situation. Eine gewisse stillschweigende Übereinstimmung entwickelte sich in der Bevölkerung im allgemeinen betreffs dessen, was man vom " ordo monasticus " erwartete. Der Erfolg der grob en Reformen am Ende des 11. Jahrhunderts erklärt sich zuerst von der Tatsache her, dab diese einer Aspiration des ganzen christlichen Volkes entsprachen (im Gegenteil, zum Beispiel, zur karolingischen Reform, die von oben auferlegt worden war).

Das frühe Cîteaux

Das erste Cîteaux, sowie es beschrieben ist in den Schriften, die man übereinkommend die " Urdokumente " Cîteaux nennt, ist eingewurzelt in dieser ganzen grob en geistlichen Bewegung und ist davon ein sehr schöner Ausdruck, ganz wie Molesmes, woher es gekommen war.

Die in Colan versammelten Einsiedler, denen sich Robert zugesellte, waren keine Einsiedler im strengen Sinn. Sie suchten nur einen einsameren und einfacheren Lebensstil als den, den ihnen das zeitgenössische Koinobitentum anbot. Sie hatten sich versammelt in Colan und waren vereinigt durch die gleichen Aspirationen und das gleiche Ideal; und als sie sich in der Person Roberts einen Abt gaben, wurden sie zu einer zönibitischen Kommunität und Molesmes war gegründet.

In diesem Moment gab es zwei Ereignisse. Das erste war, dab Molesmes, wegen seines neuen Geistes, sich schnell entwickelte, dies aber im Kontext des schon existierenden monastischen Systems tat und deshalb sehr schnell vom System aufgegriffen wurde. Weil die Kommunität von Molesmes eine eifrige Gemeinschaft war, war sie sehr geschätzt und hatte also viele Kandidaten sowie auch zahlreiche Wohltäter und Schenkungen. Molesmes wurde schnell zu einer grob en und blühenden Abtei, mehr oder weniger im gleichen Stil wie irgendeine andere Abtei der kluniazensischen Tradition. Dies entsprach nicht dem Wollen von Robert und seinen Begleitern. Ebensowenig entsprach es dem geistlichen Strom, aus dem sie gekommen waren.

Etwas anderes, das den ganzen Unterschied ausmachte war, dab Robert ein koinobitischer Abt ersten Ranges war. Dies heib t, dab er seinen Jüngern ein Ideal einzuflöb en wub te, dab er selbstlos die ganze Kommunität oder einen Teil von ihr die ursprünglichen Aspirationen lebendig bewahren und auf andere Weise verwirklichen lassen konnte, mit oder ohne ihn.

Nachdem so mehrere kleine Gruppen von Molesmes fortgezogen waren für die Verwirklichung verschiedener Projekte, darunter die Gründung von Aulps im Jahre 1097, befand sich in Molesmes noch eine kleine Gruppe von Mönchen die eine einzige Vision und ein einziges Verlangen hatten - und diese Vision und dieses Verlangen war ihnen und ihrem Abt gemeinsam. Und der Tag kam an dem sie fortzogen und, wie der Text des l’Exordium Parvum sagt " sie gingen weg mit ihrem Abt ".

Dieser kleine Ausdruck ist bedeutungsschwer. Die Gründung von Cîteaux spiegelt in der Tat gut die ganze neue Mentalität wider, die in der Urgemeinde von Jerusalem ihr Modell sieht. Es handelt sich nicht um das Projekt eines Gründers, der seine Jünger um sich versammelt, wie dies der Fall war für alle vorherigen und selbst zeitgenössischen Gründungen. Es handelt sich um eine Kommunität (ecclesia) die gemeinsam mit ihrem Abt entscheidet, etwas anderes zu unternehmen.

Es ist bezeichnend, dab der Exordium Parvum mit einem " Wir " beginnt (Nos cistercienses, primi huius ecclesiae fundatores). Sie sind sich bewub t, " ecclesia " zu sein; und das Kleine Exordium scheint besondere Sorgfalt darauf zu verwenden, zu beschreiben, wie alle ihre Entscheidungen miteinander und einstimmig genommen werden. So wählen sie ihren eigenen Abt nach dem Weggang Roberts und später ihre anderen Äbte, während in Cluny ein jeder der drei ersten Äbte, bevor er gestorben war, seinen Nachfolger ernannt hatte, wie wir weiter oben gesehen haben.

Der Weggang von Molesmes nach Cîteaux gehört also klar zu dieser ganzen schon beschriebenen Bewegung grob er geistlicher Frische, die voller Freiheit hinsichtlich der traditionellen Schemas und auch ein wenig bilderstürmerisch war. Es war das Unternehmen reifer Männer, die schon sehr lange das monastische Leben führten - Robert war 70 Jahre alt. Sie kamen aus einer monastischen Tradition wo man im allgemeinen sehr jung eintrat und waren nicht mab los empfindsam für die " ordines " der Kirche und der Gesellschaft.

Wenn diese grob e geistige Bewegung - diese Erneuerung des Einsiedlerlebens, dieses Streben nach Armut, dieser Traum, wieder zu leben wie die erste Kommunität von Jerusalem und diese freie Mischung aller Stände der Gesellschaft auf den gleichen Wegen oder in der gleichen Einsamkeit - die Anfänge der gregorianischen Reform ausgezeichnet hatte und ihr eine gewisse Frische gegeben hatte, so ging diese Bewegung gegen einen anderen Aspekt dieser gleichen Reform, für die der Begriff Stand fast zur fixen Idee geworden war.

Die zivile Gesellschaft befindet sich jetzt in voller Transformierung. Man geht vom ersten zum zweiten Zeitalter des Feudalismus über. Eine neue Bürgerschaft ist begründet worden. Die Ritterschaft wird immer bedeutender. Jeder ist sehr empfindsam für den Gesellschaftsrang, in dem er geboren worden ist. Man wird geboren als orator oder als bellator oder als laborator. Dies steht im Plane Gottes und den Rang wechseln zu wollen vor dem letzten Gericht geht gegen den Willen Gottes.

In der Kirche, die sich gerade aus der Gewalt des Kaisers befreit und ihre höchste Autorität über die ganze Gesellschaft behauptet hatte, sind die ordines auch von grob er Bedeutung. Es kann nur eine Autorität über das Volk geben; gestern war es der Kaiser, heute ist es der Papst. Alles in der Kirche, wie auch in der zivilen Gesellschaft, untersteht der Autorität des höchsten Oberhirten, der in einem Reformprojekt, das natürlich gleichzeitig von politischer wie auch geistlicher Natur ist, dies alles benutzen kann.

Cîteaux und das gregorianische System

Das zweite Cîteaux, jenes der Jungmönche die nach 1111 gekommen waren, das nicht mehr das Cîteaux der alten von Molesmes gekommenen Aszeten war, sondern dasjenige der jungen Ritter, fügt sich in dieses System leicht ein. Diese Neulinge kommen fast alle aus dem Adel und entgegen dem cluniazensischen System, wo man immer noch oft als kleine Oblaten eintrat, als Erwachsene. Sie kennen ihren gesellschaftlichen Rang und für sie ist es klar, dab der Rang in diesem Leben nicht geändert werden kann. Bernhard sagt es den Domherren in Köln und erklärt ihnen, dab bei der Auferstehung die Menschen alle nach ihrem Rang auferstehen ... zuerst die Ritter, dann die Bauern, dann die Kaufleute ... Und was die Kirche betrifft, so greifen die Zisterzienser, im Gefolge von Bernhard, die Ternarität wieder auf, deren sich Augustinus bedient hatte, um die Aufgaben und Ministerien einzuteilen, nämlich diejenige der drei Ränge : Prälaten, Enthaltsame, Eheleute.

Für diese Generation war es ganz normal, sich in die Logik der gregorianischen Reform einzufügen. Es war normal für den Papst, einen Bernhard, hinsichtlich seiner Heiligkeit und seiner aub ergewöhnlichen Qualitäten, zu rufen, an seinen Objekten betreffs der christlichen Gesellschaft zu arbeiten und den zweiten Kreuzzug zu predigen, der nicht mehr wie der erste eine grob e spontane Bewegung des Volkes ist, sondern ein Element in einem grob en Gesellschaftsprojekt. In diesem Kontext wird es auch normal sein, dab mehrere Äbte zum Bischofsamt gerufen sind - was Bernhard für sich selbst weise verweigert. Es wird auch normal sein für Bernhard und andere weniger bedeutsame Personen, des Ranges halber (ordo), den sie als Mönche und Äbte in der Gesellschaft innehaben, in kirchliche, theologische und politische Konflikte einzugreifen.

Diese Empfindsamkeit für die ordines, für die gregorianische Reform so zentral, fand einen anderen Ausdruck im Leben der Zisterzienser, und dies sehr früh, mittels der Einrichtung der Laienbrüder. Dieselbe erklärt die gleichzeitig schöpferische und zweideutige Haltung der Zisterzienser betreffs dieser Frage.

In den traditionellen Klöstern der cluniazensischen Tradition kam ein Grob teil der Mönche ins Kloster als Kind oder sehr jung. Wenn jemand sich im Erwachsenenalter zum Mönchsleben bekehrte, war er ein monachus conversus. Die Kommunitäten cluniazensischer Tradition hatten so oft eine Gruppe von conversi , die in vielen Fällen Mitglieder der familia waren, die nach und nach in die Kommunität gekommen waren.

In Cîteaux ist die Situation eine andere. Die Laienbrüder bilden eine unterschiedliche Kommunität. Das frühe Cîteaux hatte entschieden, auf die Zehnten und Grundsteuern zu verzichten und von der direkten Bewirtschaftung seines Landgutes zu leben. Aber dies brachte Probleme mit sich. Zweifelsohne bestand die Schwierigkeit, die vollständige Beobachtung der Regel mit den Arbeiten auf oft ziemlich entfernten Ländereien zu verbinden; aber da war noch etwas anderes. Für die Generation der jungen Ritter gilt die Feldarbeit zur Zeit der grob en Arbeiten als eine Übung von Askese und Demut, denn dies ist nicht eine Arbeit, die normalerweise Rittern und jenen ihres Standes angemessen ist. Diese Arbeit steht den Bauern zu. Für die Laienbrüder, die aus dem Bauernstand kommen, ist dies etwas Normales.

Indem sie die Laienbrüder in ihrer Kommunität akzeptieren, erweisen sich die Zisterzienser als schöpferisch, denn zu einer Zeit, wo das Mönchtum klerikal geworden war (alle Mönche waren Kleriker, auch wenn sie keine Priester waren), gab man so den Laien die Möglichkeit zurück, das klösterliche Leben zu führen. Aub erdem besteht zwischen den Laienbrüdern und dem Rest der Kommunität nicht nur einfach ein Unterschied der Funktionen. Man hat wirklich zwei Kommunitäten in einer einzigen, zwischen denen es selbst eine materielle Trennung gibt. Zweifellos wird manchmal ein Edler Laienbruder, aber dies ist in den Chroniken aufgezeichnet und erwähnt gerade darum, weil dies als ein aub ergewöhnlicher Akt von Demut gilt. Würde dies zu oft geschehen, so wäre die natürliche Ordnung der Gesellschaft gestört. Deswegen mub das Generalkapitel von 1188 dies untersagen.

Wir sehen also schon, wie auf dem Niveau des kirchlichen Lebens das Cîteaux der ersten Generation in einen Strom der gregorianischen Reform eingewurzelt war, in den charismatischsten Strom also, während das Cîteaux der zweiten Generation und mehr noch das der darauffolgenden Generationen sich schnell vom mehr an die Institution gebundenen Strom der gleichen gregorianischen Reform einnehmen läb t.

Aber wie steht es mit den Strömungen, von denen die damalige zivile Gesellschaft erschüttert wird ?

Soziopolitische Veränderungen der Gesellschaft

Die ungefähr ein Jahrhundert dauernde Periode, in deren Mitte Cîteaux gegründet wird, das heib t die Zeit von 1050 - 1150 kennt tiefe soziale Veränderungen. Es handelt sich zuerst um einen Moment von sehr grob em Bevölkerungswachstum. Selbst wenn die Ursachen und die Effekte nicht leicht zu bestimmen sind, geht dieses Bevölkerungswachstum mit einer Mutation der Landwirtschaft einher, mit der Entwaldung bedeutender Teile Europas, der Vermehrung von weithingestreckten Ackerböden, mit neuen wirksameren Formen der Agrarkultur, mit Bevölkerungsverschiebungen und einer wachsenden Verstädterung. Dies bringt aber als Rückwirkung Veränderungen mit sich in den Beziehungen zwischen den Ständen der Gesellschaft. Ein wachsender Handel entwickelt sich zwischen dem Land und den Städten und man benützt immer mehr das Geld als Zahlungsmittel.

Es zeichnet sich hier das zweite feudale Zeitalter ab, mit aller Bedeutung, welche die Ritterschaft darin gewinnt. Mehr noch, die grundbesitzenden Herren dieser Epoche, aub er den gröb ten unter ihnen, suchen jetzt ihr Einkommen weniger in der Grundrente als in der direkten Bewirtschaftung ihrer Ländereien. Der Grob teil ihres Einkommens kommt von ihrer " Domäne ", das heib t, vom Land, das sie von ihrem eigenen Personal kultivieren lassen und nicht mehr von eingenommenen Rechten über Ländereien, die von Pächtern bearbeitet werden.

Die wirtschaftliche Option Cîteaux -- eine Falle ?

Die Wirtschaft der traditionellen Klöster stützte sich auf Schenkungen von Landbesitz mit allen daran verknüpften Rechten. Die Zisterzienser stellen sich aub erhalb der herrschaftlichen Produktionsweise. Sie weigern sich, von Grundrenten, und somit von der Arbeit anderer zu leben. Die Ländereien gehören ihnen - aber sie besitzen weder abhängige Leute noch Pächter noch Mühlen noch Zehnte - und sie bewirtschaften sie selbst. Radikaler noch als die vorherigen Reformen gründen sie die Wirtschaft ihres Hauses auf die direkte Nutzbarmachung, und dies ist aub erdem auch die Tendenz bei den weltlichen Grundbesitzern dieser Epoche.

Dies schlob natürlich eine neue Beziehung zur Arbeit ein und vor allem eine neue Auffassung des Gleichgewichts zwischen liturgischem Gebet und Handarbeit. Aub erdem waren die Neuangekommenen, die zu sehr grob em Teil aus dem Adel stammten, keineswegs an diese Art von Arbeit gewöhnt, die vielmehr den Bauern vorbehalten war.

Glücklicherweise - wie schon gesagt - haben sie Laienbrüder, die sie zwar nicht als Mönche anerkennen - denn sie gehören zu einem anderen ordo der Gesellschaft - die aber trotzdem als ihre Brüder gelten, sodab sie in aller Wahrheit sagen können, dab sie ihre Besitzungen selbst bewirtschaften. Unter diesen Laienbrüdern wird es nicht nur ungeschliffene und ungebildete Männer geben, sondern auch in der Bewirtschaftung der Ländereien und den Rechtsverhandlungen sehr erfahrene Leute. Der Kauf zahlreicher Parzellen von Land zum Aufbau grob er landwirtschaftlicher Betriebe verlangt all diese Kompetenz.

In dieser Option der Zisterzienser, ihre eigenen Ländereien zu verwalten, lag auch eine Falle. Im Laufe von ein oder zwei Generationen brachte ihre Armut einen grob en Reichtum hervor.

Um den ständigen Zustrom von zahlreichem monastischem Nachwuchs und dazu noch die Laienbrüder zu nähren, braucht es Ländereien. Diese grob en Flächen sind erforderlich wegen der dreijährigen Wechselwirtschaft und der Viehzucht, zu der hin sich die Zisterzienser ziemlich schnell orientieren. Diese Flächen dehnen sich aus durch die Waldrodung neuer Böden sowie durch den Kauf von schon kultiviertem Land, oft verbunden mit Bevölkerungsverschiebung, um den monastischen Kommunitäten die notwendige Einsamkeit zu sichern.

Man befand sich in einer Epoche, in der die domaniale Praxis in eine Art Sackgasse geraten war. Da die Besitzungen von den Herren unter den Kindern und von diesen unter ihre eigenen Kindern verteilt worden waren, brachten die Leibeigenschaftsrechte mit sich, dab oft mehrere Personen in verschiedener Hinsicht Rechte über die gleiche Parzelle hatten. Die Aktivität der Zisterzienser fügte sich in eine schon begonnene Bewegung des Kaufes dieser Parzellen ein, um so grob e Landbesitze zu schaffen. Sie leisteten auf diesem Gebiet mehr als andere. Ihre " Grangien ", diese domanialen Satelliten ihrer Abteien, vermehrten sich.

Die so aufgebauten Beziehungen zwischen der Erde und den produktiven Kräften, die Verwendung einer ganz aus dem Hauspersonal zusammengesetzten begeisterten Arbeitskraft, deren Unterhalt wenig kostete, denn die ganze Kommunität lebte in der Askese und nahm nur von Zeit zu Zeit die Hilfe einiger bezahlter Leute, deren Verwendung vom Generalkapitel schon im Jahre 1134 erlaubt war, in Anspruch, dies alles diente zur Vorbereitung eines bemerkenswerten wirtschaftlichen Erfolgs.

Die zisterziensischen Abteien sind nämlich auf neuen und also auf fruchtbare Ländereien errichtet worden. Sie ernteten schnell mehr Getreide und Wein, als sie zum Leben benötigten. Auf dem ungerodetenTeil ihres Landbesitzes betrieben sie weithin Tierzucht, sowie Holz- und Eisengewinnung. Die Kommunität ab kein Fleisch, brauchte kaum Holz zum Heizen und benötigte sehr wenig Leder und Wolle. Aber die sich schnell entwickelnden Städte waren da und wurden zu einem immer gröb eren Markt. Man hatte also viel Produkte zu verkaufen und immer mehr kauffreudige Kunden. Noch vor dem Ende des Jahrhunderts wurden, wenigstens an bestimmten Orten, gewisse Märkte von Mönchen kontrolliert. Es gibt ausreichend Dokumente über die Kontrolle des Wollmarktes in England.

Um ein Beispiel zu nennen : Die Mönche von Longpont hatten im Jahre 1145 Weingärten gepflanzt, dreizehn Jahre nach der Gründung ihrer Abtei ; zwei Jahre später begannen sie, Gebührenfreiheit zu erbitten auf den Strab en, die zu den Einfuhrländern von Wein führten. Sie gründeten einen Weinkeller in der Stadt Noyon; sie bauten alles auf, was den Verkauf ihrer Weinernte erleichtern konnte.

Wie verwendete man das Geld? Man brauchte es für den Bau neuer Klöster, die, da sie alle den gleichen Geist grob er Einfachheit und freudiger Askese ausstrahlten, vielleicht das greifbarste geistliche Erbe sind, welches die ersten Zisterziensergenerationen der europäischen Bevölkerung gelassen haben. Die Leute aus dem einfachen Volk, die die Schriften des heiligen Bernhard oder eines Wilhelm oder eines Aelred nicht lasen, lebten während Generationen und selbst Jahrhunderte hindurch in der Nähe dieser Kunstwerke, welche den geistlichen Elan des ersten Cîteaux verkörperten. Das Geld diente auch zum Kauf weiterer Ländereien.

Die aus klösterlichen Archiven kommenden Dokumente heben zwei bedeutende wirtschaftliche Verhaltensweisen hervor. An erster Stelle die tiefe Verwurzlung der häuslichen Wirtschaft in der direkten Bewirtschaftung des Grundbesitzes. Andernteils, und dies scheint wohl das 12. Jahrhundert zu kennzeichnen, die Gewohnheit zu kaufen, zu verkaufen, zu leihen, sich manchmal zu verschulden; die mehr oder weniger schnelle, mehr oder weniger starke Einfügung einer Wirtschaft, deren hauptsächliche Stütze der Grundbesitz ist, in den Geldumlauf, einer Bewegung, die genügend rege wird, um beachtlich den herkömmlichen Umlauf des Austauschs von Gütern und Dienstleistungen zu stören.

Anstatt daran Anstob zu nehmen, ist es besser, zu überprüfen, was hier geschieht. Zwischen dem Zisterzienserorden und der Gesellschaft besteht eine sehr komplexe Interaktion. Einesteils befand man sich in einer Reorganisation der Landwirtschaft und eine Neuorganisation des Grundbesitzes war schon begonnen. Ohne dies hätten sich die grob en wirtschaftlich unabhängigen zisterziensischen Kommunitäten nicht entwickeln können (man sieht hier die Parallele mit der Entwicklung der pachomiensischen Kommunitäten). Cîteaux hat aus der Entwicklung der landwirtschaftlichen Techniken Nutzen gezogen im Moment, wo die Methoden der Landwirtschaft schon in einer Reorganisation begriffen waren. Die dreijährige Wechselwirtschaft war eingeführt worden, eiserne Pflüge waren an die Stelle der hölzernen getreten und die Erfindung des Hufbeschlags und des harten Joches hatte die Rentabilität des Pferdes vermehrt.

Cîteaux profitierte von all dem, aber dank der Lebensqualität seiner Arbeiter und dank einer gefügigen und motivierten Arbeitskraft entwickelte es seinerseits diese Techniken auf bewundernswerte Weise. Die zisterziensischen Bewirtschaftungen mit ihren Systemen von Grangien standen schnell an der Spitze der landwirtschaftlichen Entwicklung. Man denke im besonderen an die Verwendung von hydraulischen Hilfsmitteln.

Cîteaux trug also zur schnellen Umformung der ländlichen Welt bei und hatte folglich einen bedeutenden Einschlag auf die Entwicklung der Gesellschaft und die Beziehungen zwischen den Klassen. In dem Mab e, in dem die Landwirtschaft sich rationalisierte und die Ländereien von den Mönchen gekauft wurden, wanderten die Bewohner der Dörfer und der Gemeinden in die Städte die im gleichen Rythmus anwuchsen. Diese Städte waren nicht nur immer gröb ere Märkte für das Land, einschlieb lich für die landwirtschaftlichen Bewirtschaftungen der Mönche, sondern die menschlichen Beziehungen veränderten sich. Der Stand der Kaufleute entwickelte sich und es wurde immer leichter, wenigstens in der Praxis, von einem Stand (" Ordnung ") der Gesellschaft zur anderen überzuwechseln. Das so gut aufgebaute und als von göttlichem Recht erachtete Universum der ordines fiel auseinander. Es wurde für die einfachen Bauern immer vorteilhafter, anstatt Laienbruder zu werden, in die Stadt zu ziehen. So nahm die Rekrutierung der Laienbrüder ziemlich brüsk ab und hörte auf, als es keine Ländereien mehr zu kaufen gab.

Cîteaux, wie so viele monastische Reformen vor ihm, hatte sich eine aub ergewöhnliche soziale Konjunktur zunutze gemacht, hatte sich darin wunderbar eingefügt und stark zu deren Entwicklung beigetragen, ist aber dadurch selbst durch das System erfab t worden.

Cluny hatte das monastische Leben vom Einflub der weltlichen und kirchlichen Herren befreit, aber um den Preis der Autonomie der einzelnen Klöster und wurde schlieb lich ein wichtiges Getriebe der feudalen Welt. Gleichzeitig brachte die neue wirtschaftliche Ordnung, in der sich Cîteaux eingefügt hatte, eine wirtschaftliche Katastrophe für Cluny mit sich. Cîteaux hatte auch auf die Ausbeutung der Bauernklassen verzichtet und hatte sich dafür entschieden, nicht von der Arbeit anderer zu leben, sondern von der Bewirtschaftung seiner eigenen Ländereien; dies führte zu einer kollektiven Bereicherung welche, ermöglicht durch die schon begonnene soziale Entwicklung, dieselbe bis hin zum Umsturz der sozialen Ordnung beschleunigte. Diese dem ursprünglichen Geist Cîteaux so entgegengesetzte Bereicherung war nicht möglich, ohne früher oder später zu einem Problem für den monastischen Eifer zu werden und folglich den Niedergang mit sich zu bringen.

Schlub folgerungen

Ziehen wir schon einige Schlub folgerungen. In den zisterziensischen Klöstern der zweiten und dritten Generation fehlt es gewib nicht an grob en geistlichen Personen, die bewundernswerte Werke geschrieben haben. Diese Werke haben Generationen von Mönchen genährt und wurden zweifellos auch aub erhalb der Klöster gelesen. Mehrere sind bis zu uns gekommen. Die Kommunitäten verkörperten genügend, durch die moralische Qualität des Lebens der Mönche und der Äbte, die grob en Linien der gregorianischen Reform, sodab mehrere Äbte zu Bischöfen ernannt wurden, nicht aufgrund ihrer familiären Herkunft, sondern gerade wegen der geistlichen Qualität ihres Lebens. Einer unter ihnen, der Abt von Tre Fontane, wird zum Papst gewählt werden. Bernhard selbst akzeptiert, den zweiten Kreuzzug zu predigen, der nicht mehr wie der erste eine eigentliche Bub orientierung hat, sondern sich in ein Projekt der Umänderung der Gesellschaft einfügt, welche schon die Entstehung des Regimes der Christenheit ankündigt.

Aub erdem werden die Beziehungen des Ordens zur grob en geistlichen und volkstümlichen Bewegung, durch die er zur Existenz kam, immer schwächer. Und dennoch war diese Bewegung die geistliche und mystische Seele des Christentums während der ganzen langen Periode der Christenheit, in welcher die Kirche die Schiedsrichterin des sozialen, politischen und wirtschaftlichen Lebens gewesen war. Diese Bewegung wird in der Tat später aufgenommen durch die Bettelorden, aber auch auf andere Weise wiederaufgegriffen von den grob en zisterziensischen Mystikern der folgenden Jahrhunderte, die zweifellos mehr zu den Alten Aszeten Cîteaux’s gehören als zu den Jungen Rittern und sich gleichzeitig weitgehend an der lyrischen Prose des Doctor Mellifluus tränken.

Epilog : Zu einer neuen Theologie

Wenn es ein Gebiet gibt, auf dem sich die Zisterzienser geweigert haben, sich von einer neuen Strömung tragen zu lassen, so war es diejenige der Gedankenwelt oder vielmehr der theologischen Methode.

Die grob en berühmtesten zisterziensischen Lehrer haben alle vor ihrem Klostereintritt ihre Ausbildung, oder wenigstens einen grob en Teil derselben, in den damaligen Schulen erhalten und im Moment, wo diese Schulen ihre Form zu ändern begannen. Mehrere Denker rufen zu neuen Methoden auf, um ihr Verständnis der geoffenbarten Gegebenheit zu vertiefen; eine neue Auffassung der Wissenschaft zeichnet sich ab; eine neue Beziehung zwischen Vernunft und Glaube kommt zutage. In diesem Moment geschieht etwas ziemlich Bemerkenswertes in der monastischen Welt.

Bis dahin hatten die Mönche in der Kirche eine Rolle erster Bedeutung in der Entwicklung der verschiedenen Annäherungen an die Heilige Schrift gespielt. Gewib , ein Bischof predigte seinem Volk nicht in der gleichen Weise wie ein Abt seinen Mönchen; aber die Auslegung der Heiligen Schrift war grundlegend die gleiche für das ganze Volk Gottes. Deswegen hatten aub erdem die Mönche auf diesem Gebiet eine so bedeutende Rolle durch Führung und Einflub spielen können. Dies war auch der Fall für die theologische Überlegung. Im Laufe der Jahrhunderte konnten die Mönche und das restliche Volk Gottes im Studium der Heiligen Schrift und im Überdenken der Heilsgeheimnisse aufeinanderfolgend alle Arten von philosophischen und kulturellen Beiträgen integrieren und umformen, angefangen vom Neoplatonismus so vieler Väter bis hin zu den stoischen Einflüssen, die sich in der ganzen aszetischen Literatur bemerkbar machen.

Als im 12. Jahrhundert die Form theologischen Wirkens aufkam, die das, was den Namen Scholastik erhielt, ins Leben rief, waren es die Mönche, und unter ihnen nicht wenig berühmte, die nicht nur von dieser Entwicklung nichts wissen wollten, sondern sie selbst bekämpften. Das meiner Meinung nach tragische Resultat war, dab die bis dahin den Mönchen und dem christlichen Volk gemeinsame Art und Weise, die heilige Schrift zu lesen und Theologie zu treiben, sich in die Klöster flüchtete und in der Folge, in unserer Epoche, den Namen " monastische Theologie " erhielt und andernteils sich in den Schulen eine von der geistlichen Erfahrung getrennte Theologie entwickelte. Dies gelang beiden zum gröb ten Schaden. Die sogenannte monastische Theologie, nicht mehr befruchtet durch eine beständige Einkulturierung, kam nach einigen Generationen zum Stillstand. Von Zeit zu Zeit kamen ihr einige Mystiker zu Hilfe, vor allem grob e Mystiker, die sich frei genug fühlten, um das, was zu einem monastischen System geworden war parallel zum scholastischen System von sich abzuschütteln, und auf der anderen Seite vertrocknete die scholastische Theologie immer mehr. Man darf sich wirklich fragen, welche die Entwicklung der christlichen Theologie gewesen wäre ohne diese unglückliche Trennung.

Ich möchte nicht das Thema des morgigen Tages vorwegnehmen. Aber das Studium der Vergangenheit hat keinen Sinn ohne ein Nachdenken über die Gegenwart und die Zukunft. Wir befinden uns gegenwärtig an einem geschichtlichen Wendepunkt der, in vieler Hinsicht, demjenigen des 12. Jahrhunderts gleicht. Verschiedene Strömungen durchlaufen die Gesellschaft und die Kirche.

Mit Vatikan II hat die Kirche erstmals offiziell darauf verzichtet, der modernen Welt zu schmollen und hat sich, wenigstens im Prinzip, einem Dialog mit ihr geöffnet. Aber in der heutigen Kirche gibt es eine Tendenz, für welche die moderne Welt ein unrettbares Fiasko ist und die Notwendigkeit besteht, eine neue " Christenheit " aufzubauen, in der die Kirche von neuem alle Aspekte des menschlichen Lebens verwaltet. Andere, zu denen ich gehöre, glauben im Gegenteil an die Berufung der Kirche und deshalb auch an diejenige des Mönchtums, Hefe im Teig zu sein, und deshalb mit der modernen Welt zusammenzuarbeiten an der Schaffung einer neuen Gesellschaft, welche die des dritten Jahrtausends sein wird.

Wenn ich von moderner Welt spreche, so bin ich mir wohl bewub t, dab es heutzutage zum guten Ton gehört, von der Postmoderne zu sprechen, obwohl es sich meiner Meinung nach vielmehr um eine Utopie als um eine Wirklichkeit handelt. Aber solche Utopien verwandeln sich im allgemeinen in Wirklichkeiten. Nicht selten kann man geistliche oder fromme Abhandlungen lesen, die das Ende der Modernität und das Aufkommen der Postmoderne begrüb en. Um welche Postmoderne handelt es sich aber? Es gibt in der Tat mehrere Arten. Man kann bei den Propheten der Postmoderne zwei deutlich voneinander abweichende Orientierungen unterscheiden. Die einen schlagen eine Postmoderne zerstörerischer Natur vor, die anderen eine von integrierendem Typ. Die erste steht nicht nur einer jeden Form von Dogma entgegen sondern auch jeglicher Mystik. Die zweite steht einer mystischen Orientierung offen gegenüber.

Diese beiden Orientierungen werden zweifellos während langer Zeit eine parallele Entwicklung kennen, bevor sie alle ihre Konsequenzen zeigen und die eine über die andere die Oberhand gewinnt. Welche Rolle wird das Mönchtum in dieser Entwicklung spielen? Denn, ob es dies will oder nicht, ob es sich dessen bewub t ist oder nicht, es wird eine Rolle spielen und zur Entwicklung eines bestimmten Typs der Gesellschaft beitragen. Es steht viel mehr auf dem Spiel als in vergangener Zeit und deshalb darf man nicht, noch weniger als früher, in der Geschichte im Rückschritt vorwärtsgehen.